Analyse zum Einsatz von Technologien für autonomes Fahren im Straßenbetriebsdienst auf BAB

Mitarbeitende im Straßenbetriebsdienst, insbesondere auf Bundesautobahnen, befinden sich während ihrer Tätigkeit häufig in potenziell lebensgefährlichen Situationen. Auch wenn mit großem Aufwand versucht wird, das Personal zu schützen, kommt es immer wieder zu schweren Unfällen mit anderen Verkehrsteilnehmern. Autonome oder automatisierte Technologien können die Sicherheit des Betriebspersonals deutlich erhöhen, wie bereits im Projekt aFAS (automatisch fahrerlos fahrendes Absicherungsfahrzeug für Arbeitsstellen auf Bundesautobahnen) gezeigt wurde.

Ziel von AETAS BAB ist die Identifikation von Use Cases für den Einsatz automatisierter, vernetzter Maschinen und Fahrzeuge im Straßenbetriebsdienst auf Bundesautobahnen und ihrer maßgebenden Einsatzbedingungen. AlbrechtConsult wurde gemeinsam mit dem Steinbeis Transferzentrum Infrastrukturmanagement im Verkehrswesen (IMV) und der KoDeCs GmbH von der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) mit der Durchführung der Potenzialanalyse beauftragt.

Für die Industrie ist derzeit offen, welche Use Cases und welche Einsatzbedingungen für die weitere Entwicklung maßgebend sind. Das Marktpotenzial ist begrenzt und der Nutzen kann nur durch eine anwendungsorientierte Entwicklung durch Miteinbeziehung der Akteure im Straßenbetriebsdienst gewährleistet werden.

Für die ermittelten Use Cases sollen die Einsatzpotenziale aufgezeigt werden. Mit dem Ergebnis soll die Industrie in die Lage versetzt werden, die Entwicklung automatisierter, vernetzter Maschinen und Fahrzeuge für den Straßenbetriebsdienst auf Autobahnen fortzusetzen, so dass diese anforderungsgerecht für die Straßenbaulastträger auf dem Markt verfügbar sind. Die Ergebnisse sollen veröffentlicht werden und damit wettbewerbsfrei zur Verfügung stehen.

Im Rahmen des bis Juni 2022 laufenden Projektes wurden bereits abgeschlossene sowie aktuell laufende Forschungsvorhaben analysiert, eine Marktanalyse durchgeführt, in Zusammenarbeit mit im Betriebsdienst Beschäftigten eine Anforderungsanalyse erstellt und darauf aufbauend ein erster Satz Use Cases erstellt. In einem Experten-Workshop im November 2021, an dem ebenfalls Praktiker aus Autobahnmeistereien, aber auch Vertreter der Industrie teilnahmen, wurden die Use Cases diskutiert und solche hervorgehoben, die aus der Sicht der Anwender den höchsten Nutzen (Effizienz und Sicherheitsgewinn) bringen und gleichzeitig für die Industrie in Hinblick auf Realisierungsaufwand/ -zeit sowie funktionale und Cyber-Sicherheit, gut zu realisieren sind.

In weiteren Projektschritten stehen nun eine Abschätzung des Gesamtpotenzials der einzelnen Use Cases, die Bewertung der Realisierbarkeit sowie die Erstellung von entsprechenden Lastenheften und des Schlussberichtes an.